Nominierung: Deutscher Betriebsräte-Preis 2014

Projekt: Verhinderung der Standortverlagerung
Bewerber/in: Betriebsrat der JENOPTIK ESW GmbH
Beschäftigtenzahl: 80
Branche: M&E (Metall und Elektro)
Gewerkschaften: IG Metall


Stichworte zum Projekt:

  • „Rollende Betriebsversammlung“ und intensive Einbindung der Belegschaft
  •  Sicherung von Standort und 80 Arbeitsplätzen bis mindestens 2019

Motiv

Der Standort Essen der Jenoptik-Tochter ESW GmbH sollte auf Beschluss des Vorstandes der JENOPTIK AG zum 31.12.2013 geschlossen und die Produktion in das 400 km entfernte Wedel/Holstein verlagert werden. Als Argumente wurden Kostengründe angeführt. ESW stellt elektronische Komponenten für die Rüstungsindustrie her. Von der Standortverlagerung wären 80 Arbeitnehmer betroffen gewesen.

Vorgehen

Um die geplante Standortverlagerung zu verhindern, entwickelte der Betriebsrat eine umfangreiche Kampagne. Dazu zählten umfangreiche Workshops mit allen Mitarbeitern, regelmäßige Betriebsversammlungen und viele weitere, öffentlichkeitswirksame Aktionen, um die Belegschaft und auch Entscheidungsträger aus der Wirtschaft mit einzubinden. Außerdem führten die Betriebsräte eine „rollende Betriebsversammlungen“ durch. Diese erfolgte während der Fahrt mit allen Mitarbeitern der Essener Niederlassung zur Konzernzentrale in Jena, wo der Jahresempfang des Technologiekonzerns stattfand. Daneben wurden Experten eingebunden, um in Verhandlungen mit der Konzernleitung zu treten. Es folgten dann intensive Gespräche, um die bereits offizielle angekündigte Standortverlagerung zu verhindern.

Ergebnisse

In einem Zukunftssicherungs-Tarifvertrag konnte der Erhalt des Standortes und der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 31.12.2019 vereinbart werden. Im Gegenzug wurde einer Erhöhung der Wochenarbeitszeit und dem Aussetzen einer anstehenden Tariferhöhung zugestimmt.