Teilnehmer am Deutscher Personalräte-Preis 2020

Kurzbeschreibung

Mit einer Resolution erreicht der Personalrat eine Steigerung der Personalressourcen, neue Ausbildungsformen und einen neuen Internetauftritt.

Motiv

Mit der Einführung des bundesweiten Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz ab drei Jahren 1996 und der nachfolgenden Einführung des Rechtsanspruchs ab Vollendung des ersten Lebensjahres ab August 2013 stieg der Kitaausbau in Offenbach enorm an. 1996 waren 17 Kindertagesstätten in Betrieb, drei weitere Einrichtungen – die „Hafen-Kitas“ 27, 28 und die Kita Lachwiesen – wurden 2017 mit 447 zusätzlichen Betriebserlaubnisplätzen eröffnet. Eine weitere Kita auf dem „MAN-Roland Gelände“ im Senefelder Quartier wurde 2018 mit 173 Betriebserlaubnisplätzen eröffnet. Das bedeutete einen Zuwachs von insgesamt 620 Plätzen in nur 2 Jahren. Der Personalrat des Eigenbetriebs Kindertagesstätten Offenbach am Main (EKO) wollte mehr personelle Ressourcen schaffen, neue Ausbildungsformen anbieten, damit erfolgreicher neues Personal gewonnen werden kann, und einen guten Internetauftritt. Er wollte auch eine Stelle für Öffentlichkeitsarbeit beantragen, aber alle diese Wünsche wurden von der Stadt auf das nächste Jahr verschoben. Der Personalrat überlegte, wie er seine Forderungen besser einbringen könnte, damit die Betriebsleitung und die politisch verantwortlichen der Stadt auf die Forderungen reagieren.

Vorgehen

Der Personalrat entschied sich für eine Resolution mit 4 Forderungen: 1) Eine Personalentwicklungsstrategie, die den Anforderungen entspricht, sowie das Etablieren von speziellen Personalgewinnungsprogrammen und innovativen Ausbildungsprogrammen. 2) Eine volle Stelle für eine stellvertretende Betriebsleitung, die ausschließlich für den EKO zuständig ist. 3) Im Stellenplan zum Wirtschaftsplan 2018 eine volle Stelle für die dritte pädagogische Leitung zu verankern. 4) Neu eine halbe Stelle für die Öffentlichkeitsarbeit zu schaffen, um vorrangig den Internet- und Intranet-Auftritt der EKO qualitativ und quantitativ zu entwickeln und zu verbessern. Diese Resolution trug der Personalrat in der Personalversammlung 2017 vor ca. 370 Kolleg*innen vor und stellte einen entsprechenden Antrag in der Betriebskommission.

Ergebnis

Seit 2017 wurden bis heute zahlreiche Forderungen der Resolution erfüllt: Es gibt nun unterschiedliche Ausbildungsformen, wie eine Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit für Quereinstiege in die EKO oder die Piva-Ausbildung. Es gibt jetzt drei pädagogische Leitungen, die sich die Verantwortlichkeit für die jetzt 29 Kitas aufgeteilt haben; es gibt eine eigene stellvertretende Betriebsleitung. Der Internetauftritt wurde neu gestaltet und mit Unterstützung einer Werbeagentur wurden verschiedene Logos entworfen, aus denen die gesamte EKO-Belegschaft das aktuelle Logo auswählte. Es wurde auch ein 2,5-minütiger Imagefilm gedreht sowie mehrere Werbefilme nach dem „Dingsda“ -Prinzip produziert. In diesen beschreiben Kinder Begriffe wie „Erzieher/Erzieherin“ oder „Ausbildung“, ohne diese konkret zu nennen. So wird der Beruf der Erzieher*innen anschaulich und es wird verdeutlicht, wie attraktiv dieser Beruf tatsächlich ist. Diese Kurzfilme werden auf Facebook und YouTube veröffentlicht und mit positiver Resonanz auch auf Fachkräftemessen gezeigt.