Künstliche Intelligenz

Mit Prompt-Engineering zur perfekten Antwort?

16. Mai 2024
KI
Quelle: pixabay

Große KI-Sprachmodelle wie ChatGPT können einem das Leben erleichtern. Dafür muss man mit der KI so kommunizieren, dass sie versteht, was von ihr verlangt wird. Diese Kunst nennt sich „Prompt Engineering“. Rainer Hattenhauer erklärt uns im Interview die wichtigsten Regeln.

Im Zusammenhang mit Chatbots bezeichnet der Begriff „Prompt“ eine Eingabeaufforderung oder einen Text, den ein Benutzer eingibt, um eine Antwort oder Aktion vom Chatbot zu erhalten. Prompts leiten den Chatbot dazu an, relevante Informationen zurückzugeben, Fragen zu beantworten oder Aufgaben innerhalb seines Fähigkeitsbereichs auszuführen. Warum das jeder – zumindest ein wenig – beherrschen sollte, verrät uns Rainer Hattenhauer.

Warum sind Prompts bei der Benutzung von Chatbots wie ChatGPT so wichtig?

(....) Prompts sind die Programmiersprache des 21. Jahrhunderts. Um mit einer KI in Form eines Chatbots zu kommunizieren, muss man keine kryptische Programmiersprache mehr lernen. Die natürliche Sprache tritt an die Stelle von Python, C und Java. Wie bei den genannten Programmiersprachen müssen aber auch hier Syntax, Semantik und Logik des Promptens von Grund auf erlernt werden, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.

Wer sollte sich mit dem Thema Prompts beschäftigen?

Kurz gesagt: Jede Person, die auf dem Arbeitsmarkt eine gut bezahlte Stelle sucht. Das betrifft insbesondere den IT-Sektor. Viele Expert:innen sprechen in diesem Zusammenhang von der disruptiven Kraft, die von KIs in etlichen Berufsbereichen ausgeht. Ich würde hier aber keine Untergangsszenarien heraufbeschwören wollen: Für die Jobs, die durch einen Chatbot ersetzt werden können, werden neue Jobs rund um den Einsatz der Chatbots entstehen. In der Entstehungsphase der ersten generativen KIs gab es bei Google Stellenanzeigen für einen Prompt-Engineer mit einem Einstiegsgehalt von 250.000 US-Dollar. Keine schlechte Bezahlung, wenn man bedenkt, dass man dafür nur ein paar Wörter in die richtige Reihenfolge bringen muss.

Gibt es ein „Grundrezept“ für einen erfolgreichen Prompt?

Einsteiger:innen ins Prompten sollten die „RCG-Regel“ beachten. Die Buchstaben stehen für Role (Rolle), Goal (Ziel) und Context (Kontext). Ein konkretes Beispiel: Meine Nichte bittet mich um Nachhilfe in Mathematik. Thema ist der Satz des Pythagoras. Ein schlechter Prompt wäre in diesem Zusammenhang: „Was ist der Satz des Pythagoras?“. Ein guter Prompt nach dem RGC-Prinzip lautet dagegen: „Du bist ein Mathematiklehrer, der schwierige Dinge einfach erklären kann (=Rolle). Erkläre mir den Satz des Pythagoras (=Goal) so, dass ein Achtklässler ihn versteht. Verwende dabei so wenig Formeln wie möglich (=Kontext).“ Als Erweiterung dieses Prinzips kann für einen Prompt darüber hinaus das gewünschte Ausgabeformat angegeben werden, also z. B. ob die Informationen in tabellarischer Form oder als Code in einer Programmiersprache ausgegeben werden sollen. (...) 

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Das vollständige Interview mit vielen weiteren Tipps lesen Abonnent:innen in Computer und Arbeit 4/2024, S. 34 ff. 

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