Bewerbung Deutscher Betriebsräte-Preis 2017

Stichworte zum Projekt

Der Betriebsrat entwickelte einen innovativen Schichtplan, der die psychische Belastung der Mitarbeiter mindert und die Wirtschaftlichkeit des Standorts stärkt

Motiv

In den Stadtwerken Pforzheim arbeiten ca. 480 Mitarbeiter, von denen 62 Mitarbeiter im Kraftwerk tätig sind. Derzeit ändern sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Energieversorgungswesen, was auch die nicht planbare Entwicklung der konventionellen Energieerzeugung betrifft, darüber hinaus werden die bestehenden europäischen und deutschen Gesetze geändert. Die Unternehmen haben mit sinkenden Strompreisen an der Börse zu kämpfen. Diese Änderungen wirken sich massiv auf die Mitarbeiter und auf den Betrieb eines Kraftwerks aus. Der Betriebsrat möchte diesen Änderungen frühzeitig und offensiv begegnen und Lösungsmöglichkeiten u.a. für die Arbeitszeit finden. Er möchte die kompletten Organisations- und Arbeitszeitmodelle bereichsübergreifend anpassen, ebenso die Schichtdienst- und Bereitschaftsdienstpläne sowie die Urlaubsregelungen.

Vorgehen

Der Betriebsrat bildete eine Projektgruppe. Diese stand während der Planungsphase im ständigen Austausch mit der Unternehmensleitung sowie mit der Belegschaft.

Ergebnisse

Die Parteien schlossen verschiedene Betriebsvereinbarungen. In einer Betriebsvereinbarung über den Technik-/Revisionseinsatz regelten die Parteien u.a., dass mit dem Beginn des Revisions-/Technikeinsatzes der Zeitsaldo aus dem Schichtbetrieb festgehalten, für den Revisions-/Technikeinsatz ein separates Zeitkonto geführt wird. Des Weiteren regelten die Parteien, dass Schichtbeschäftigte bei Werkstatteinsätzen keine finanziellen Einbußen haben und dass trotz Wechselschicht die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf gefördert wird. Mit dem Schicht- und Personaleinsatzplan wird nun eine tariflich konforme Gleitzeitregelung geschaffen. Durch diesen innovativen Schichtplan kam es zu einer deutlich geringeren psychischen Belastung, die Wirtschaftlichkeit des Heizkraftwerks Pforzheim wurde deutlich gestärkt. Fremdleistungen konnten verdrängt werden, indem eigenes Personal zur Unterstützung des Werkstattpersonals eingesetzt wird. Der Standort gilt als sicher, ein Arbeitsplatzabbau ist kein Thema.