Bewerbung Deutscher Betriebsräte-Preis 2017

Projekt: Konzernbetriebsrat der Saarstahl AG
Bewerber/in: Betriebsvereinbarung Arbeitszeitkonto
Beschäftigtenzahl: ca. 7.000
Branche: Saarländische Stahlindustrie
Gewerkschaften: IG Metall

 

Stichworte zum Projekt

  • „Leitplanken“ für flexible Arbeitszeit
  • Betriebsvereinbarung zur Einführung von Arbeitszeitkonten
  • Ampelmodell regelt positive/negative Abweichungen

Motiv

Produktionsschwankungen, Störungen, kurzfristige Produktionserhöhung und Nacharbeiten erfordern Regelungen für eine flexible Arbeitszeit. Aus Sicht des Betriebsrats der Saarstahl AG sollte dabei die Flexibilität keine Einbahnstraße sein. Sie sollte für die Arbeitgeber wie Arbeitnehmerseite gleichermaßen gelten und in gewissen „Leitblanken“ geführt werden. Arbeitszeitkonten können das traditionelle und starre Muster der gleichmäßig über die Arbeitswoche verteilten Vertragsarbeitszeit ersetzen und eröffnen sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern die Möglichkeit, die individuelle Arbeitszeit flexibel zu gestalten.

Vorgehen

Die Betriebsräte setzten sich daher zum Ziel, diese Arbeitszeitkonten zur Vermeidung von Kurzarbeit und einem damit verbundenen finanziellen Verlust für die Belegschaftsmitglieder einzuführen. Die Parteien nahmen dabei auf Grundlage des geltenden Tarifvertrages Verhandlungen auf.

Ergebnisse

In der Betriebsvereinbarung einigten sich die Parteien auf die Einführung eines Arbeitszeitkontos (AZK). Auf diesen Arbeitszeitkonten werden die Abweichungen von der schichtplanmäßig festgelegten Arbeitszeit positiv bzw. negativ verbucht. Des Weiteren können nicht erbrachte Bringschichten nach Ende der entsprechenden Periode, in der sie hätten erbracht werden müssen, durch den Mitarbeiter durch entsprechende Entnahme aus dem AZK ausgeglichen werden. Die AZK werden individuell pro Mitarbeiter in Stunden gepflegt. Das AZK darf einen Kontostand von + 120 Stunden nicht über- und einen Kontostand von - 120 Stunden nicht unterschreiten. Zur Regulierung von positiven wie negativen Abweichungen auf dem Arbeitszeitkonto vereinbarten die Parteien ein Ampelmodell.