Bewerbung Deutscher Personalräte-Preis 2017

Projekt: Firmenabo für den Verkehrsverbund Mainfranken
Bewerber/in: Personalrat Agentur für Arbeit Würzburg      
Beschäftigtenzahl: ca. 1100
Projektzeit: 02/2016 bis 08/2016

 

Kurzbeschreibung

Der Personalrat erreicht, dass Mitarbeiter ein Firmenabo für den öffentlichen Personennahverkehr erhalten.

Motiv

Der Personalrat der Agentur für Arbeit Würzburg ist zuständig für Ober- und Unterfranken; zusammen mit den Standorten Würzburg, den Geschäftsstellen Lohr und Kitzingen sowie der Bildungs- und Tagungsstätte in Iphofen vertritt der Personalrat ca. 1400 Mitarbeiter. Am Standort Würzburg gibt es sehr wenige Parkplätze, daher nutzen viele der Mitarbeiter öffentliche Verkehrsmittel. 2016 wurde eine Tiefgarage der Agentur für Arbeit Würzburg saniert, wodurch weitere 50 Parkplätze wegfielen. Schon vor Jahren fragten Mitarbeiter an, ob ein vergünstigtes Firmenabo des Verkehrsbundes möglich sei. Der damalige Personalrat verfolgte die Idee nicht weiter, da der Aufwand zu groß bzw. die Teilnehmerzahl zu gering war. Darüber hinaus befürchtete er, es sei zu schwer, das Vorhaben komplett eigenverantwortlich zu organisieren. Der jetzige Personalrat wollte aber wegen der prekären Parksituation Firmenabos umsetzen.

Vorgehen

Ein freigestelltes Personalratsmitglied informierte sich über die Möglichkeiten und die Voraussetzungen für ein Firmenabo. Es kam zu Gesprächen mit der Personalabteilung, die das Ansinnen jedoch ablehnte, da die Abwicklung des Abos nicht über die Personalleitung laufen kann. Das war anfänglich ein Problem, da die Würzburger Verkehrs- und Versorgungs GmbH (WVV) eine Abrechnung nur direkt mit einer Gesamtrechnung über die Firma abwickelt. Ein Firmenabo setzt eine Mindestabnahmemenge von 200 Stück voraus oder alternativ 20 Stück, was 25% der Beschäftigten bedeutet. Um herauszufinden, wie groß das Interesse an einem Firmenabo ist, erstellte der Personalrat einen Flyer, um die Mitarbeiter zu informieren. Circa 50 Mitarbeiter waren interessiert, was die Mindestanforderungen nicht erfüllte. Daraufhin informierte der Personalrat die Mitarbeiter im Jobcenter (eigenständige Behörde) und konnte so weitere Interessenten gewinnen. Der Personalrat trat in Verhandlungen mit der WVV und plante, mit dem Abo im August 2016 zu starten. Um das Firmenabo abwickeln zu können wollte der Personalrat ein Konto erstellen, was aber in den Strukturen der Bundesagentur für Arbeit nicht vorgehsehen ist. Nach Verhandlungen mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung konnte schließlich ein Konto bei der Sparkasse Mainfranken eröffnet werden. Nach Abschluss dieser Formalitäten entwarf der Personalrat ein Antragsformular und ein Hinweisblatt.

Ergebnis

Das Firmenabo wurde zum 1. August 2016 eingeführt und befindet sich im 1. Probejahr. Zu Beginn bestellten 50 Mitarbeiter das Firmenabo, durch Werbung konnten weitere Abonnenten gewonnen werden; im Dezember 2016 waren es 62 Teilnehmer. Das ist nicht die benötigte Mindestzahl, dennoch rechnet es sich wirtschaftlich für den Verkehrsverbund. Das Firmenabo wird daher verlängert und kann ab 1. August 2017 weiterhin bestehen. Mit dem Firmenabo können die Mitarbeiter ein gesamtes Jahr den öffentlichen Personennahverkehr nutzen, wobei das Jahr jederzeit begonnen werden kann; bei befristet eingestellten Mitarbeitern endet das Abo bei Vertragsende automatisch. Während der Freizeit kann die ganze Familie kostenlos im gesamten VVM-Netz fahren.