Nominiert für den Deutschen Betriebsräte-Preis 2019

Betriebsrat der AGCO GmbH, Marktoberdorf
Projekt:
Fendt-Zusatzgeld: 6 Tage für die Produktion und Logistik

"Win-Win-Situation für alle – Durch die Wandlung von Geld in freie Tage konnten zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und die Selbstbestimmung gestärkt werden."

Michael Schnitzer, BR-Vorsitzender (vorne links)

 

Daten und Stichworte zum Projekt

Projekt:

Fendt-Zusatzgeld: 6 Tage für die Produktion und Logistik

Bewerber/in: Betriebsrat AGCO GmbH, Marktoberdorf
Beschäftigtenzahl: mehr als 1000
Branche: Landmaschinenbau
Gewerkschaften: IG Metall

 

Stichworte zum Projekt
  • Der Tarifvertrag Tarifliches Zusatzgeld (TV T-Zug) der IG Metall berechtigt einen definierten Mitarbeiterkreis, das tarifliche Zusatzgeld (jährliche Einmalzahlung) in  freie Tage zu wandeln.
  • Betriebsrat setzte sich zum Ziel, den Kreis der berechtigten Mitarbeiter zu erweitern.
  • Freiwillige Betriebsvereinbarung ermöglicht Ausweitung der Regelung auf zahlreiche weitere Mitarbeiter. Zudem konnten viele Stellen entfristet und neue Mitarbeiter befristet eingestellt werden, um die gewandelten freien Tage aufzufangen.
  • Der Betriebsrat schloss eine freiwillige Betriebsvereinbarung, in der mehr Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben wird, tarifliches Zusatzgeld in tarifliche Freistellungszeit zu wandeln. Positiver Zusatzeffekt: Zahlreiche Mitarbeiter wurden entfristet, um die gewandelten freien Tage aufzufangen.


Motiv

Die Mitarbeiter in der Getriebe- und Traktorenmontage von AGCO arbeiten unter Akkordbedingungen. Dies bedeutet eine Arbeitszeit von bis zu neun Stunden in taktgebundener Bandmontage. Durch tarifvertragliche Regelungen bestand bereits für einige Mitarbeiter die Möglichkeit, Geld in freie Tage und damit zusätzliche Erholungsmöglichkeiten zu wandeln. Jedoch galt diese Regelung nicht für alle.

Vorgehen

Der Betriebsrat ging in Verhandlung mit dem Arbeitgeber. Das Ziel: Die tarifvertragliche Regelungen einem deutlich größeren Kreis der Beschäftigten als bisher zu öffnen, so dass auch sie dieses Geld in Freistellungszeit wandeln können. Aus Sicht der Arbeitnehmervertretung eine für das Unternehmen ergebnisneutrale Lösung, da Geld und die freien Tage wertgleich sind. Zudem führten sie an, dass sich diese Regelung positiv auf die Mitarbeitermotivation und damit eine höhere Qualität der Arbeit auswirkt.


Ergebnisse

Die Parteien schlossen eine  freiwillige Betriebsvereinbarung zur Umwandlung von tariflichem Zusatzgeld in tarifliche Freistellungszeit. Über 500 Mitarbeiter wählten diese Option. Als Folge dieser Vereinbarung konnten zudem 20 Mitarbeiter befristet für 2019 eingestellt werden, um die gewandelten freien Tage aufzufangen. Außerdem wurden fast 150 Mitarbeiter entfristet.