Bewerbung Deutscher Personalräte-Preis 2018

Projekt:

Kampf für bessere Bezahlung der Sekretärinnen an der Universität    

Bewerber/in:

Personalrat der Universität Konstanz – „Sekretärinneninitiative uniTipp“

Beschäftigtenzahl:

über 1000

Projektzeit:

7/2009 bis 5/2018

 

Kurzbeschreibung

Sekretärinneninitiative erreicht bessere Bezahlung der Universitätssekretärinnen

Motiv

Das Berufsbild der Hochschulsekretärinnen hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt: Das Hochschulsekretariat gewährleistet das Funktionieren des wissenschaftlichen Geschäftsbetriebs, Sekretärinnen benötigen differenziertes Spezialwissen für den jeweiligen Fachbereich, soziale Kompetenz, technisches Wissen und umfassende Fremdsprachenkenntnisse. Viele dieser Kenntnisse eigneten sich die Sekretärinnen durch Weiterbildung oder Schulung an. Allerdings entspricht die heutige Leistung der Sekretärinnen nicht der Bezahlung, sie wurden weiterhin nach TV-L 5 bezahlt. Die Sekretärinnen an der Uni Konstanz wollten dies ändern und neben einer besseren Bezahlung auch eine bessere Wertschätzung ihrer Arbeit erreichen.

 

Vorgehen

Auf Anregung der Sekretärinneninitiative der Universität Tübingen gründeten die Sekretärinnen an der Universität Konstanz am 7.7.2009 „uniTipp“, um die Interessen der Sekretärinnen gemeinsam zu vertreten und den Beruf der Sekretärin aus dem „Dunkel“ zu holen: Die Initiative traf sich mit dem Kanzler der Universität wegen eines Briefes an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK), in dem sie eine Höhergruppierung forderte. Der Präsident nahm dieses Thema auch in die Landesrektorenkonferenz mit. In den folgenden Wochen lud uniTipp die Landtagsabgeordneten der CDU, SPD und der Grünen zu einem Gespräch an die Universität Konstanz ein, bei dem sie ihr Anliegen vortrugen und die Abgeordneten baten, das Thema in den Landtag zu bringen. uniTipp organisierte auch eine Teilpersonalversammlung für Sekretärinnen. Auf Initiative von uniTipp kam im Februar 2011 die Wanderausstellung „Die Sonstigen“ nach Konstanz: mit 18 Plakaten aus Frankfurt und mit einem von uniTipp gestalteten Plakat wurde auf die Arbeit und Position von Hochschulsekretärinnen aufmerksam gemacht. Sie wurde vom Kanzler, dem Rektor und der Personalchefin eröffnet und stieß auf positive Resonanz. Des Weiteren organisierte uniTipp zwei Gesundheitstage für Sekretärinnen, die jeweils am Nachmittag stattfanden, für die die Teilnehmenden vom Kanzler eine halbe Stunde Dienstbefreiung erhielten. Es wurden verschiedene Kurse und Vorträge angeboten; unterstützt wurden diese Tage von der Technischen Krankenkasse. Seit seinem Bestehen bietet uniTipp ein- bis zweimal im Jahr ein Kennenlern-Treffen für neue Sekretärinnen an, an dem ca. 10 bis 15 neue Kollegen teilnehmen. uniTipp produzierte auch einen Film („Von wegen Tippse“), bei dem auf das neue Arbeitsumfeld und die stehengebliebene Bezahlung aufmerksam gemacht wird. Der Film wird während der „Langen Nacht der Wissenschaft“ (23.6.2018) uraufgeführt. uniTipp richtete auch eine Homepage ein, auf der sich die Sekretärinnen austauschen können.

 

Ergebnis

Mittlerweile wurden alle Sekretärinnen von TV-L 5 auf TV-L 6 höhergruppiert; Prüfungssekretariate von TV-L 6 auf TV-L 8. Politische Parteien haben mittlerweile die Situation von Hochschulsekretärinnen wahrgenommen und uniTipp wurde im Audit „familiengerechte Hochschule“ verankert. Mit uniTipp gibt es für die Sekretärinnen nun eine fachbereichsübergreifende Gruppe, die sich austauscht und unterstützt – im Gegensatz zu früher, als es kaum Kontakte zwischen den Sekretärinnen der einzelnen Fachbereiche gab. Jeder hatte vor sich hingearbeitet.