Sonderpreis der DGB Jugend: Deutscher Personalräte-Preis 2012


DGB-2012_1

Bewerber/in: Gesamt-JAV der Stadt Nürnberg
Projekt: »Papa ist geizig«
Beschäftigtenzahl:  
Projektzeit:  

 

Strahlende Gewinner: Die Gesamt-JAV der Stadt Nürnberg mit dem DGB-Sonderpreis.

Die Streichung von Fahrtkosten durch den Arbeitgeber zur auswärtigen Berufsschule wollten die Azubis der Stadt Nürnberg nicht hinnehmen. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung mobilisierte dagegen und verhinderte so eine massive finanzielle Belastung für die Jugendlichen.

»Hilfe, mein Geld ist weg. Brauche Nebenjob, um mir die Berufsschule zu leisten.« Mit diesen und weiteren witzig-frechen Plakaten zeigten die Auszubildenden der Stadt Nürnberg, was sie von den Einsparungsplänen des Personalreferats hielten.

Für die 90 betroffenen Jugendlichen hätten die beabsichtigen Streichungen Mehrkosten von bis zu 2 500 Euro pro Jahr bedeutet. Kein Pappenstiel, besonders für junge Menschen in der Ausbildung. Die zuständige Jugend- und Auszubildendenvertretung reagierte sofort und führte von August bis Dezember 2009 eine breit angelegte Kampagne unter dem Slogan »Papa ist geizig« durch.

Das Ziel: Die massiven finanziellen Belastungen für die Azubis verhindern. An Ideen herrschte bei den jungen Leuten kein Mangel: So trugen am 1. September 2009 alle neu eingestellten Auszubildenden bei der Begrüßungsveranstaltung Buttons mit dem Slogan der Aktion und dem Gesicht des Personalreferenten. Außerdem wurden mehrere hundert Unterschriften gegen die Streichung gesammelt und den Vertretern der Stadt überreicht. Aber auch soziale Netzwerke wie Facebook wurden eingebunden, um die Kampagne öffentlich zu machen.

Die Maßnahmen der JAV zeigten Erfolg und führten schließlich dazu, dass der Personal- und Organisationsausschuss der Stadt Nürnberg die Rücknahme der Streichungspläne beschloss. Seither werden die Fahrtkosten, die durch den Besuch der auswärtigen Berufsschule anfallen, wieder übernommen.