Sonderpreis der Huk Coburg: Deutscher Personalräte-Preis 2012


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Bewerber/in: Personalrat Städtische Friedhöfe München/Bestattung München
Projekt: Gesundheitsprojekt gegen Tod und Trauer
Beschäftigtenzahl:  
Projektzeit:  

 

 

Der HUK-Sonderpreis ging an die Städtischen Friedhöfe München. Frank Braun von der HUK-COBURG überreichte den Preis Achim Henschel, stellv. Personalratsvorsitzender und Projektleiter.

Die besonderen gesundheitlichen Belastungen bei der Arbeit auf dem Friedhof haben den Personalrat der Städtischen Friedhöfe München/Städtische Bestattung zum engagierten Gegensteuern animiert.

Projektleiter Achim Henschel ist Initiator und Motor eines seit 2009 laufenden Gesundheitsprojekts: »Die Kollegen verrichten körperlich schwere Arbeit. Außerdem prägt der tägliche Umgang mit Tod und Trauer ihre Tätigkeit und wirkt psychisch belastend.«

Am Beginn des Projekts stand eine Mitarbeiterbefragung zur Arbeitszufriedenheit
und Gesundheitsbelastung. »Wir haben allen Kollegen einen standardisierten siebenseitigen Fragebogen zukommen lassen«, erinnert sich Achim Henschel. Die Auswertung der Bögen ergab, dass die Beschäftigten mit ihrer Tätigkeit besonders häufig Wirbelsäulenleiden, Gelenkerkrankungen und Beeinträchtigungen durch Stress in Verbindung bringen. Als nächsten Schritt gründeten die Bestatter in allen Organisationseinheiten ihres Betriebs Gesundheitszirkel.

Im Mittelpunkt der Zirkel standen stets zwei Fragen: Welche Belastungen am Arbeitsplatzbeeinflussen die Gesundheit? Welche Verbesserungsmöglichkeiten sieht die Belegschaft? Ein konkretes Ergebnis der Treffen ist der Aufbau eines »Kollegialen Beratungsteams KBT«. Dieses besteht aus 20 Freiwilligen und wurde inzwischen zu einem festen Bestandteil des Projekts. »Heute steht jeder Organisationseinheit eine Kollegin oder ein Kollege als Ansprechpartner zur Verfügung «, erläutert Achim Henschel stolz.

Sollte das KBT mal nicht weiter wissen, können Kontakte zu professionellen Beratungseinrichtungen vermittelt werden, z. B. zur stadtinternen psychosozialen Beratungsstelle und zu Hilfegruppen. In dafür geeigneten Fällen kann auch der Personalrat eingeschaltet werden. Führungskräfteworkshops, Gefährdungsbeurteilungen zu fast allen Arbeitsplätzen und Kursangebote runden den Maßnahmenkatalog ab.

Inzwischen haben auch andere Referate der Stadt München Elemente des mit viel Engagement vorangetriebenen Projektes übernommen. Zu konkreten Erfolgen befragt, erklärt Personalrat Achim Henschel: »Mit gesundheitlichen, gerade psychischen Belastungen wird bei uns jetzt ganz anders umgegangen als früher. Die Arbeitsatmosphäre hat sich für alle spürbar verbessert.«