Nominierung: Deutscher Personalräte-Preis 2018

Gesamtpersonalrat der Universität Koblenz-Landau
Projekt: „Etablierung eines Bedrohungs-, Krisen- und Deeskalationsmanagements“

"Das Vorantreiben der Etablierung eines Krisen-, Bedrohungs- und Deeskalations-
managements ist für uns Personalräte eine fundamentale Notwendigkeit für die Sicherheit und das Arbeitsklima der Beschäftigten."

Der Gesamtpersonalrat mit seiner Beauftragten für Krisen-, Bedrohungs-und
Deeskalationsmanagement, Dr. Elke Moning-Petersen (links)

Daten und Stichworte zum Projekt

Bewerber/in:

Gesamtpersonalrat der Universität Koblenz-Landau

Projekt:

„Etablierung eines Bedrohungs-, Krisen- und Deeskalationsmanagements“

Beschäftigtenzahl: 1600
Projektzeit: 2016-2018

 

Kurzbeschreibung

Aktivitäten des Personalrats führen zu einem Krisen- und Bedrohungsmanagement

Motiv

Die Universität Koblenz-Landau ist die zweitgrößte Universität von Rheinland-Pfalz mit derzeit ca. 16.500 Studierenden und ca. 1600 Beschäftigten in Koblenz und Landau. Es fehlte ein geordnetes Bedrohungs-, Krisen- und Deeskalationsmanagement, etwas, auf das die Personalräte seit Langem aufmerksam machten. Die Universitätsleitung erkannte an, dass hier eine Notwendigkeit bestand, handelte aber nur zögerlich, was vom Personalrat als Hinhalten empfunden wurde. Der Gesamtpersonalrat entschied sich daher 2015, aktiv zu werden und Initiative zu zeigen: Der Gesamtpersonalrat beschloss nach Abstimmung mit dem damaligen Universitätspräsidenten, eine Arbeitsgruppe mit Personalräten der örtlichen und des Gesamtpersonalrats zu gründen, die Vorschläge erarbeiten sollte, um ein professionelles Bedrohungs-, Krisen- und Deeskalationsmanagement zu erarbeiten und vorzustellen. Latente Bedrohungen in studierendennahen Einrichtungen zeigten, wie wichtig ein solches Management mittlerweile geworden war.

Vorgehen

2016 und 2017 nahmen Personalratsmitglieder an Schulungen zum Bedrohungsmanagement, zu psychologischer Deeskalation, zu Amoklauf von Erwachsenen und zur Kriminalprävention „Aachener Modell“ teil. Des Weiteren ging die Arbeitsgruppe eine Kooperation mit der Polizeidirektion in Landau ein. Es wurden diverse Positionspapiere entworfen (z.B. Task-Force-Konzeption BKD), darüber hinaus hielten die Beteiligten Vorträge u.a. im Arbeits- und Sicherheitsausschuss der Universität, in den Personalversammlungen und im Präsidialkollegium, in denen die Notwendigkeit und Einführung eines Krisen-, Bedrohungs- und Deeskalationsmanagements betont wurde. Die örtlichen Personalräte veranstalteten zusammen mit den örtlichen Polizeidienststellen Informationsveranstaltungen zum Thema „Sicherheit am Arbeitsplatz“.       

Ergebnis

Im Herbst 2016 beschloss das Präsidialkollegium, eine Task-Force „Krisen- und Bedrohungsmanagement“ einzurichten. Im März 2017 wurde eine externe Firma beauftrag, ein Krisenmanagement entsprechend den Vorstellungen des Personalrats aufzubauen. 2017 erhielt der Personalrat die Zusage, dass in absehbarer Zeit ein Bedrohungsmanagement installiert wird. Ein Deeskalationsmanagement wurde erstmal zurückgestellt. Die eigenen Maßnahmen der Personalräte stießen bei den Beschäftigten auf eine breite Zustimmung und waren daher zur Prävention geeignet. Die Initiative des Gesamtpersonalrats sorgte für eine Sensibilisierung bzgl. Gefährdungen und führte auch bei der Universitätsleitung zu der „Einsicht“, dass ein Krisenmanagement nötig ist. Im März 2018 lud der örtliche Personalrat von Koblenz studierendennahe Einrichtungen zu einem Gespräch ein, um mit dem allgemeinen Hochschulsport der Universität Koblenz einen „Frauenkurs zur Eigensicherung am Arbeitsplatz“ zu etablieren.