Sonderpreis Beschäftigungssicherung - Deutscher Betriebsräte-Preis 2014

2014 SP beschaeftigungs

Projekt: Verhinderung der Schließung der Fertigung in Leipzig
Bewerber/in: Betriebsrat der Siemens AG
Beschäftigtenzahl: 461
Branche: Elekroindustrie
Gewerkschaften: IG Metall

Stichworte zum Projekt:

  • Alternativkonzept ermöglicht Standortsicherung
  • Erhalt von Arbeitsplätzen und Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen

Motiv

Im März 2013 erhielten die Mitarbeiter des Siemens Schaltanlagenbaus in Leipzig die völlig überraschende Information, dass die Fertigung wegen mangelnder Profitabilität eingestellt und ins Ausland verlagert werden sollte. Lediglich 90 Mitarbeiter im Support und 46 Azubis sollten vorerst verbleiben. Betroffen wären zudem gewesen weitere rund 500 Arbeitsplätze bei Zulieferbetrieben und eine Außenstelle der AWO Behindertenwerkstatt.

Vorgehen

Das Gremium entwickelte ein Alternativkonzept mit Beteiligung der IG Metall, unter Einbindung der Beschäftigten sowie mit Unterstützung des ehemaligen Geschäftszweigleiters als Fachexperten. Parallel dazu führte der Betriebsrat zahlreiche Aktionen durch, um die Öffentlichkeit einzubinden und Druck auf die Entscheidungsträger auszuüben. Das Alternativkonzept wurde gemeinsam mit dem Management geprüft und schließlich ein neues Konzept für den Standort Leipzig vereinbart.

Ergebnisse

Die geplante Schließung konnte verhindert werden. Über 350 Arbeitsplätze bei Siemens (inkl. Azubis) und weitere 500 bei Zulieferbetrieben bleiben erhalten. Die Produktion innovativer Produkte im Bereich der erneuerbaren Energien wurde vereinbart und das Werk zukunftssicherer gemacht. Ein Ergänzungstarifvertrag sichert die Beschäftigung für 3 Jahre. Im Gegenzug verzichten die Beschäftigten in dieser Zeit auf Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Darüber hinaus wurde bei Überschreiten des Mindestergebnisziels eine Beteiligung der Mitarbeiter am Gewinn vereinbart. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen.