Nominierung: Deutscher Betriebsräte-Preis 2016

Projekt: „Gute Arbeit“
Bewerber/in: Betriebsrat der NEW AG, Mönchengladbach
Beschäftigtenzahl: ca. 2.000
Branche: Versorgung und Verkehr
Gewerkschaften: ver.di


Stichworte zum Projekt

  • „Gute Arbeit“ wird Teil der Firmenpolitik durch den Einsatz des Betriebsrats

Motiv

In den Jahren 2010 und 2012 befragte der Arbeitgeber die Mitarbeiter bzgl. ihrer Zufriedenheit im Betrieb mit dem Ergebnis, dass die Mitarbeiter „stabil zufrieden“ waren. Dieses Ergebnis deckte sich allerdings nicht mit den Kommentaren zur zusätzlichen Arbeitsbelastung, zu den unklaren Zuständigkeiten oder zu den fehlenden vertrauten Strukturen, die der Betriebsrat von den Mitarbeitern hörte. Der Betriebsrat suchte daher nach einer Form, ein aussagekräftiges Ergebnis zur Mitarbeiterzufriedenheit zu erhalten.

Vorgehen

Der Betriebsrat entschied sich, mit dem Instrument „Gute Arbeit“ von ver.di die Mitarbeiter selbst zur Bewertung der Arbeitsbedingungen zu befragen. Hierbei wurde vor allem die ver.di-Wandzeitung zur Arbeitsqualität eingesetzt: Es war das geeignete Instrument, um Arbeitsbedingungen und erlebte Arbeitsrealität in unterschiedlichsten Bereichen mit den gleichen Fragen sichtbar zu machen. In Anlehnung an diese Wandzeitung entwickelten Vertrauensleute eine Abfrage, die einen Rücklauf von 47% hatte. Aus der Abfrage ergab sich, dass für die meisten Beschäftigten die fehlende Wertschätzung und mangelnde Unterstützung durch die Vorgesetzten sehr belastend war. Nach einer 2-tägigen Klausurtagung (extern moderiert) wurde ein KBR-Ausschuss „Gute Arbeit“ ins Leben gerufen, des Weiteren wurden Forderungen zur „Guten Arbeit“ an den Arbeitgeber entwickelt und diesem übergeben.

Ergebnisse

Der Arbeitgeber und der Betriebsrat gaben eine gemeinsame Erklärung ab, die zunächst eine Regelungsabrede ist; eine Betriebsvereinbarung steht noch aus. Inzwischen wurde „Gute Arbeit“ in das Unternehmen getragen: ein Koordinationskreis wurde als paritätischer Lenkungsausschuss gegründet, verschiedene Workshops für Mitarbeiter und Führungskräfte wurden gehalten. Als Pilotprojekt für 1 Jahr wurde eine „Vertrauensstelle“ für Führungskräfte eingerichtet, an die sich Führungskräfte wenden können (ähnlich wie Mitarbeiter sich an den Betriebsrat wenden können). Der Konzernbetriebsrat arbeitet kontinuierlich an einer Konzernbetriebsvereinbarung.