Projekt: | Personalanpassung an Produktionsmengen, Altersstruktur und Elternzeiten |
Bewerber/in: | Betriebsrat der Clariant Plastics & Coatings (Deutschland) GmbH |
Beschäftigtenzahl: | 201-500 |
Branche: | Chemische Industrie |
Gewerkschaften: | IG BCE |
Stichworte
Motiv
Seit 2010 erfolgten durch neue Strategien und einen Rückgang der Produktionsmengen immer wieder ein sozialverträglicher Abbau respektive eine Anpassung des Personals. Ab 2014 drehte sich die Entwicklung: Die Produktionsmengen stiegen wieder deutlich an. Personell wurde auf diese Veränderungen im Gegensatz zu den Vorjahren aber kaum bzw. gar nicht reagiert. Zusätzlich kam es durch die hohe Altersstruktur und daraus resultierender Altersfreizeiten und Langzeiterkrankungen von über 6 Wochen immer wieder zu Personalmangel in den Produktionsbetrieben und anderen Abteilungen. Außerdem wurde zunehmend von Elternzeit Gebrauch gemacht.
Durch die permanente Mehr- bzw. Überbelastung des Personals und die damit anfallenden Gleitzeitstunden bzw. Stunden auf den Schichten verschärfte sich die Situation. Außerdem stand kein Ersatzpersonal zu Verfügung, das für Langzeiterkrankungen und Elternzeiten in den Betrieben flexibel eingesetzt werden konnte.
Für die Interessenvertretung stellt sich daher folgende Frage: Welche Faktoren müssen in einer zukunftsorientierten, wirtschaftlichen und altersgerechten Personalbedarfsplanung berücksichtigt werden?
Das Gremium setzte sich daher folgende Ziele:
Vorgehen
In Gesprächen mit der Personalabteilung und der Standortleitung wurde auf die drängende Situation hingewiesen. Anfangs konterte die Arbeitgeberseite immer wieder mit dem Argument, dass man ja nicht wisse, wie lange die Mengen so hoch bleiben würden und daher Personal nicht aufgestockt werden könne. Nachdem diese Gespräche wenig Erfolg zeigten, stellte der Betriebsrat eine komplette Auflistung der Stunden zusammen, die zu dieser Zeit am Standort auf den Zeitkonten als Plus standen. Außerdem listete er die Ausfallzeiten auf, die durch Langzeiterkrankungen, Altersfreizeiten etc. anfielen. Insgesamt konnten so ca. 50.000 Stunden an Mehr- und Fehlzeiten dokumentiert werden. Diese Daten wurden in Form einer umfangreiche Präsentation der Standortleitung, Personalabteilung und zusätzlich noch der BU-Leitung im Rahmen einer BR-Sitzung präsentiert. Die Betriebsräte führten ihre Argumente für eine nachhaltige Personalpolitik auf. Um den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen, wurden diese Informationen in einer Betriebsversammlung vorgestellt. Dieses Vorgehen führte schließlich dazu, dass sich die Arbeitgeberseite auf konstruktive und zielführende Gespräche einließ.
Ergebnisse