Preisträger Gold: Deutscher Betriebsräte-Preis 2016

Gold_2016

Projekt: Standortsicherungsvertrag
Bewerber/in: Betriebsrat der BASF SE Ludwigshafen
Beschäftigtenzahl: 36.000
Branche: Chemie
Gewerkschaften: IG-BCE

Stichworte zum Projekt

  • Betriebsrat verhandelt frühzeitig mit Arbeitgeber über langfristige Fortführung der laufenden Standortvereinbarung
  • Gremium erzielt umfassende Regelungen mit Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, Zusagen für hohe Standortinvestitionen, Nachwuchssicherung und Implementierung eines Gesundheitsmanagements

Motiv

Beim Chemie-Riesen BASF gibt es eine lange Tradition der engen Zusammenarbeit zwischen den betrieblichen Sozialpartnern. Ein wesentliches Element sind umfassende Standortvereinbarungen über die personellen und sozialen Regelungen sowie zur wirtschaftlichen Zukunft des weltweit tätigen Unternehmens. Bevor die Standortvereinbarung 2010-2015 auslief, setze der Betriebsrat die rechtzeitige Verhandlung von Standortsicherungsmaßnahmen für alle Beschäftigten auf seine Agenda.

 

Vorgehen

Die Betriebsräte hatten dazu bereits im Herbst 2014 Kontakt mit den Unternehmensvertretern aufgenommen und Gesprächsbereitschaft signalisiert. Die Vorgespräche führten dann zu einer beidseitigen Willenserklärung und es wurden auf beiden Seiten Verhandlungsteams gebildet. Die Arbeitnehmervertreter haben dann von Februar bis Oktober 2015 mit dem Arbeitgeber verhandelt und umfassende Vereinbarungen zur Fortführung der Standortvereinbarung mit einer Laufzeit von 2015 bis 2020 getroffen.

Ergebnisse

Zu den zentralen Ergebnissen zählen:

  •  Verzicht auf betriebsbedingte Kündigung während der Laufzeit der Vereinbarung bei gleichzeitiger Sicherstellung der Flexibilität, u.a. durch Nutzung flexibler Beschäftigungsformen 
  • Investitionszusagen in Höhe von ca. 10 Mrd. €
  • Nachwuchssicherung durch das "Bekenntnis zur eigenen Ausbildung", zusätzliche flexible Qualifizierungsprogramme und die Qualifizierung und Entwicklung neuer Führungskräfte
  • Implementierung eines Gesundheitsmanagement, einschließlich des Ausbaus des betrieblichen Eingliederungsmanagements, der Stärkung der Eigenverantwortung der Mitarbeiter und der engen Verzahnung von bestehenden Gesundheitsangeboten
  • Fortführung von Ludwigshafen als sogenannter größter integrierter Verbundstandort