Preisträger Gold : Deutscher Personalräte-Preis 2014

Kurzbeschreibung

Dienstvereinbarung verhindert massiven Planstellenabbau. Langfristig angelegtes Konzept zur Personalkostenreduzierung und Veränderung der Altersstruktur

Motiv

Im Rahmen eines Haushaltssicherungskonzeptes sollten bei der Stadt Mülheim 270 Planstellen eingespart werden. Aus Sicht des Personalrats war damit die Grenze des noch Vertretbaren erreicht, dies auch wegen permanent steigender Leistungsverdichtung durch ständige Aufgabenzuwächse.

Vorgehen

Das Gremium setzte sich das Ziel, über eine politische Rahmenvereinbarung zu einer Dienstvereinbarung („Bündnis für Ausbildung, Beschäftigung und Konsolidierung“) zu kommen. Dazu wurde der Entwurf der Vereinbarung vorab mit der Gewerkschaft ver.di diskutiert und anschließend, gemeinsam mit dem Grobkonzept einer entsprechenden Dienstvereinbarung, den zuständigen Akteuren des Personal- und Organisationsamtes vorgestellt. Nachdem dieses eine grundsätzliche Zustimmung fand, wurde es den fünf Ratsfraktionen präsentiert, die ebenfalls überwiegend Zustimmung und Unterstützung signalisierten.

Ergebnisse

Anstelle des politisch geforderten pauschalen Stellenabbaus wurde eine umfassende Vereinbarung erzielt. Diese beinhaltet ein auf Langfristigkeit angelegtes Konzept zur Personalkostenreduzierung, verbunden mit Maßnahmen zur sukzessiven Veränderung der Altersstruktur – „Verjüngung“ der Belegschaft. Schwerpunkte sind dabei eine drastische, verpflichtende Erhöhung der Ausbildungsquote zum Erhalt der der Leistungsfähigkeit der Verwaltung, außerdem ein breit gefächerter Angebotskatalog für alle Beschäftigten mit Blick auf eine Senkung von Personalkosten. Diese werden erzielt durch Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, Sabbatjahr, unbezahlten Urlaub, Altersteilzeit, Ausscheiden gegen Abfindung. Zudem enthält die Vereinbarung Rahmenregelungen zu den Themen Fortbildung, Führungskräfteentwicklung und Gesundheitsförderung.