Preisträger Silber: Deutscher Personalräte-Preis 2016


silber_2016

Bewerber/in: JPersonalräte der Gemeinsamen Arbeitsgruppe der Personalvertretungen der Unikliniken BaWü
Projekt: GAP - Gemeinsame Arbeitsgruppe der Personalvertretungen
Beschäftigtenzahl: 12.000
Projektzeit:  

Kurzbeschreibung

Gemeinsame Arbeitsgruppe der Personalvertretungen (GAP) setzt sich seit Jahren für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen ein.

Motiv

Auf der Grundlage des 1997 neu geschaffenen Paragrafen 94 b LPVG BW konstituierte sich im Januar 1998 die GAP („Gemeinsame Arbeitsgruppe der Personalvertretungen der Unikliniken Baden-Württemberg“), da durch die Änderung der Landesbetriebe Uniklinik in selbstständige Anstalten des öffentlichen Rechts übergreifende bzw. gemeinsame Maßnahmen und Projekte durch die Personalräte kaum mehr möglich war. Der Bildung gingen Unterschriftensammlungen, Demonstrationen sowie zahlreiche Verhandlungen voraus. Mit der Bildung wurde die GAP als übergreifendes Gremium im LPVG Baden- Württemberg mit Budget, Freistellungsmöglichkeit etc. verankert. Seit ihrer Gründung setzt sich die GAP für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und erfolgreichen Bewältigung aktueller Herausforderungen an den 4 Unikliniken Baden-Württembergs auch außerhalb der Möglichkeiten nach dem LPVG Baden-Württemberg ein. Ein aktuelles Projekt, dem sich die GAP derzeit widmet ist das Einrichten einer „Psychischen Gefährdungsbeurteilung“.

Vorgehen

2015 war die Uniklinik Heidelberg ein Pilotprojekt für die Erfassung psychischer Belastungen gemäß Arbeitsschutzgesetze und Biostoffverordnung. Das Max Weber Institut für Soziologie der Universität Heidelberg begleitete das Projekt im gesamten Pflegebereich mit mehr als 2500 Pflegekräften. Derzeit wird auf Grundlage der Ergebnisse und der vorgeschlagenen Empfehlungen ein Maßnahmeplan erarbeitet. Die GAP plant jetzt, das gleiche Projekt an den 3 anderen Kliniken umzusetzen, um untereinander vergleichen zu können und für gleiche oder ähnliche Defizite gemeinsame Lösungen zu finden. Anlass für das Tätigwerden der GAP war, dass es eine gesetzliche Pflicht für eine psychische Gefährdungsbeurteilung gibt, darüber hinaus stellte der Personalrat eine steigende psychische Belastung der Mitarbeiter fest.

Ergebnis

Das Pilotprojekt auf die 3 anderen Kliniken auszudehnen ist ein Erfolg in der Arbeit der GAP, da es nun zum ersten Mal bei der größten Berufsgruppe in den Krankenhäusern eine solche Erhebung gibt. In dem Ausmaß und zu dem Thema gab es das bis jetzt nicht. Mit den dann vorliegenden Datensätzen aus 4 Unikliniken will die GAP einen gemeinsamen Handlungsrahmen entwickeln. Das nächste Thema, dem sich die GAP widmen möchte ist „Entlastung im Krankenhaus“. Hier möchte die GAP zusammen mit ver.di gemeinsame Ideen und öffentlichkeitswirksame Aktionen entwickeln, um das Thema der Öffentlichkeit nahe zu bringen und die Entscheider in Politik und Management zum Handeln zu bewegen.