Nominierung: Deutscher Personalräte-Preis 2024

Örtlicher Personalrat beim Polizeipräsidium Land Brandenburg im Leitungsbereich und Behördenstab, Potsdam

Projekt: Onboarding-Prozess im Leitungsbereich und Behördenstab

Bewerber/in: Örtlicher Personalrat beim Polizeipräsidium Land Brandenburg im Leitungsbereich und Behördenstab, Potsdam
Projekt: Onboarding-Prozess im Leitungsbereich und Behördenstab
Beschäftigtenzahl: 201 bis 500
Projektzeit: 01/2023 bis 02/2024

 

Kurzbeschreibung

Erarbeitung eines Onboarding-Prozesses, der weit mehr als die fachliche Einarbeitung umfasst. Zukünftige Mitarbeiter sollen sich schneller in der Dienstelle zurechtfinden und ein Gefühl von Zugehörigkeit entwickeln. Sie sollen schnellstmöglich in der Lage sein, sich mit dem neuen Arbeitgeber/Dienststelle zu identifizieren und als Markenbotschafter der Polizei des Landes Brandenburg nach außen zu fungieren.

Motiv

Auslöser war der "MA-Umgang" in zwei Fällen, der dem Personalrat bekannt wurde (Kündigung innerhalb der Probezeit, Tarifbeschäftigte). Es fehlte scheinbar schlicht an Zielvereinbarungen, persönlicher Einarbeitung, Reflexion, Offenheit und Kommunikation. Diese Form des Umgangs ließ sich mühelos auf andere dem Personalrat bekannt gewordene Konflikte adaptieren und erforderte daher die Einforderung von Standards, um gelungene Einarbeitungen sicherzustellen und die Polizei Brandenburg als Arbeitgebermarke zu stärken.

Vorgehen

  • Stellung eines Initiativantrags zum Umgang mit Mitarbeitern in der Probezeit. Dieser beschrieb bereits die Festlegung von Standards (Begrüßungsgespräch mit dem Tag der Arbeitsaufnahme, Einführung in das Sachgebiet durch den Vorgesetzten, Erteilung konkreter Arbeitsaufträge, Benennung eines Tutors)
  •  Zielvereinbarungsgespräch am Ende des zweiten Monats (Betrachtung der Arbeitsleistung, Abgleich Eigen- und Fremdsicht in Bezug auf die Arbeitsleistung, Aufzeigen von Entwicklungsmöglichkeiten, Herausarbeiten von Sichtweisen und Bedürfnissen, Zielvereinbarung/ Festlegung von Minimal- und Maximalzielen, Besprechung der weiteren Vorgehensweise)
  • Arbeitsgespräch am Ende des vierten Monats (Betrachtung der Arbeitsleistung, Abgleich Eigen- und Fremdsicht in Bezug auf die Arbeitsleistung, Betrachtung des Sachstands der Zielvereinbarung, ggf. Vereinbarung von Alternativzielen)
  • Abschlussgespräch spätestens Ende des fünften Monats (Mitteilung zum weiteren Beschäftigungsverhältnis, Kündigungsgespräch, sofern das Arbeitsverhältnis aufgelöst werden soll, ggf. Hinweis auf den Urlaubsanspruch und Abbau von Überstunden)


Ergebnis

Dem zuvor unkooperativ zurückgewiesenem Initiativantrag durch die Dienststelle folgte ein wohlwollender und höchst verständiger Vereinbarungsprozess, der ausschließlich der damaligen stellvertretenden Leiterin im Personalbereich des Polizeipräsidiums Brandenburg zu verdanken ist. Ihrer Empathie sowie ihrem Blick für die Bedürfnisse einer modernen Behörde und ihrem vorbildhaften und gleichberechtigtem Erarbeitungsprozess
(zw. Dienststelle und PersR) ist die vergleichsweise zügige Umsetzung eines Onboarding-Prozesses als Standard geschuldet, der verpflichtende Gültigkeit für Mitarbeiter und Vorgesetzte hat. Mittlerweile ist Onboarding keine unbekannte und undefinierte Begrifflichkeit mehr in unserer Behörde. Der Prozess wurde verpflichtend verfügt, Checklisten erstellt und einheitliche Inhalte für eine Willkommensmappe definiert – z. B. für den direkten Vorgesetzten (Gesprächsführung und Vorbereitung für Neuzugänge), für Neueinstellungen (was muss wo beantragt/vorbereitet werden, woran muss gedacht werden) oder für Sachbearbeiter der Personalabteilung.

Darüber hinaus wurden Buddys (Kollegen, die neuen Mitarbeitern den Einstieg in die Polizei so reibungslos wie möglich zu gestalten und motiviert sind, sie in unserer Organisation zu begleiten und Ihre Erfahrungen mit ihnen zu teilen.) innerhalb der Organisationsbereiche gefunden. Der weitere Ausbau und die Implementierung dieser Werte-Kultur innerhalb der Dienststelle wurde an den Leitungsbereich, Büro Beratung und Strategie übergeben, was ebenfalls ein Beweis für die Anerkennung des Onboarding-Prozesses ist. Ziel ist es, diesen Prozess zeitnah in der gesamten Polizei des Landes Brandenburg zu installieren.