Nominierung: Deutscher Personalräte-Preis 2024

Gesamtpersonalrat Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün

Projekt: Textilwerkstatt der Landeshauptstadt Hannover (LHH) - jetzt auch für leistungsgewandelte Kolleg*innen aus der Stadtverwaltung

»Respekt für die Beschäftigten und Nachhaltigkeit: Leistungsgewandelte Kolleg*innen in der Textilwerkstatt Hannover«

Der Gesamtpersonalrat der Landeshauptstadt Hannover

 

Bewerber/in: Gesamtpersonalrat Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün
Projekt: Textilwerkstatt der Landeshauptstadt Hannover (LHH) -  jetzt auch für leistungsgewandelte Kolleg*innen aus der Stadtverwaltung
Beschäftigtenzahl: mehr als 1000
Projektzeit: 11/2018 bis 4/2024

 

Kurzbeschreibung

Die Textilwerkstatt hat die Aufgabe aus ausrangierten Textilien, Bannern und ähnlichen Materialien neue Produkte zu schaffen und hochwertige Arbeitskleidung zu reparieren, um sie länger zu nutzen. Leistungsgewandelte Kolleg*innen , die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in Ihren ursprünglichen Betrieben arbeiten können, sollen hier eine Aufgabe finden, um nicht in den Bürgergeldbezug zu fallen.

Motiv

Kolleg*innen aus den operativen Bereichen (z.B. Reinigung, Grünfläche) finden in der Stadtverwaltung Hannover schwer Arbeitsmöglichkeiten, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Ursprungsberuf nicht mehr ausüben können. Es droht der Bürgergeldbezug für Kolleg*innen, die über Jahrzehnte für die Stadtverwaltung gearbeitet haben, wenn die LHH (Landeshauptstadt Hannover) keine Beschäftigungsmöglichkeit findet. Mit der Textilwerkstatt sollen Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden, die gleichzeitig der Nachhaltigkeit dienen. Die Kolleg*innen sollen daneben Wertschätzung erfahren und neue Fertigkeiten erlernen. Darüber hinaus übernimmt die LHH eine Vorbildfunktion in der Stadtgesellschaft, indem Ressourcen geschont werden und gelebte Nachhaltigkeit praktiziert wird.

Vorgehen

Der GPR hat eine fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe aus Personalräten, in deren Fachbereichen sowohl Arbeitskleidung verwendet wird als auch Beschäftigte in operativen Bereichen arbeiten, und dem Agendabüro der LHH gegründet. Hier wurde das Konzept für die Textilwerkstatt erarbeitet. Ab Frühjahr 2019 wurden Entscheidungsträger*innen in der Verwaltung angesprochen und nach Fördermitteln gesucht. Der Bereich Beschäftigungsförderung (OE 50.4) im Fachbereich Soziales hat die Idee aufgegriffen und ein AGH(Arbeitsgelegenheiten)-Projekt für Langzeitarbeitslose initiiert Als AGH nach § 16d SGB II werden ausschließlich Maßnahmen gefördert, in denen die Teilnehmenden zusätzliche, im öffentlichen Interesse liegende und wettbewerbsneutrale Arbeiten verrichten. Mit AGH sollen arbeitsmarktferne Menschen ihre Beschäftigungsfähigkeit erhalten bzw. wiedererlangen und Integrationsfortschritte erzielen. AGH sollen eine (soziale) Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen und als mittelfristige Brücke das Ziel einer Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützen. Das Projekt ist im Februar 2021 an den Start gegangen, und weiterhin durch die AG des GPR begleitet und unterstützt wurde.

Ergebnis

Die Textilwerkstatt entwickelte sich sehr erfolgreich und durch viele Aktionen (Tag der offenen Tür, öffentlichkeitswirksame Aktionen, etc. siehe Präsentation) und Gespräche des GPR mit der Verwaltungsspitze hat sich die LHH im Januar 2024 entschieden, den aktuellen Anleiterinnen, die bisher auch über das Jobcenter finanziert wurden, zunächst befristete Verträge bis Ende 2026 anzubieten, damit dann auch leistungsgewandelte Kolleg*innen in die Textilwerkstatt aufgenommen werden können. Mit dem eigenen Personal erweitert sich die Produktpalette und es kann jetzt auch mit Reparaturarbeiten begonnen werden. Damit ist die Ursprungsidee des GPR umgesetzt. Demnächst werden neben den durch die LHH beschäftigten Anleiterinnen (1,5 Stellen) auch leistungsgewandelte Kolleg*innen aus der LHH in der Textilwerkstatt arbeiten können und z.B.  Produkte in Museumsshops angeboten werden.

►  Weitere Informationen zur Textilwerkstatt